Glaubensbekenntnis
Idee
Glaubensbekenntnis
Im Gottesdienst werde ich eingeladen, meinen Glauben in Form eines vorgefertigten Glaubensbekenntnisses zu sprechen.
Ich stelle mir vor, ein Mensch, dem diese Kirchensprache nicht vertraut ist, kommt in einen Gottesdienst. Alle bekennen dort ihren Glauben an die Jungfrauengeburt oder an eine Kirche, die angeblich heilig ist. Dieser Mensch wird denken, er wäre im falschen Film.
Es ist mein Vorschlag, diesen erklärungsbedürftigen Text nicht mehr im Gottesdienst zu sprechen.
Quelle Ich habe dieses Thema mit kritischen Theologinnen diskutiert. Außerdem fühle ich mich sehr fremd in einem Gottesdienst, in dem ich eine Glaubensformel sprechen soll, zu der ich sehr kritisch stehe.
Der Inhalt dieses Praxisbeispiels wurde am 08.11.2022 10:55 geändert. Änderungen ansehen...
Offen
Vielen Dank Lutz.
Dein Beitrag ist viel kommentiert worden - auch kontrovers. Du siehst: Du hast ein Thema getroffen, das viele berührt. Wir sind überzeugt davon, dass ein wichtiger Baustein für Veränderung das aufeinander- und voneinander Hören ist. Du hast mit Deinem Beitrag einen Kern des christlichen Glaubenslebens angesprochen - und damit andere zum Nachdenken angeregt. Vielen Dank dafür!
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Konversation mit Lutz Felbick
Wenn man im Glaubensbekenntnis sagt "Ich glaube" (Credo!!) bedeutet das rein sprachlich: "ich Torben Weinz glaube jetzt gerade buchstäblich an die Jungfrauengeburt". Es sei, denn man meint nicht das, was man sagt. Das ist nicht mein Ding, sorry, und wirkt sehr sonderbar. Wenn ich nicht glaube, dass die Erde ne Scheibe ist und bekenne es trotzdem weil dieser Glaube so alt ist und es alle so sagen? Man wird vermutlich sehr lange nach Menschen suchen, die das völlig normal finden. Weiterhin treffen hier wlten aufeinander: GLAUBENSKURS??? Was soll das denn? Ich blick es überhaupt nicht. Bin ich im falschen Film?
Ein Glaubenskurs ist nichts autoritäres o.ä., sondern die Gelegenheit, mit anderen über meinen Glauben ins Gespräch zu kommen. Denn Hand aufs Herz: bei einem Bier oder Rotwein spreche ich mit meinen Kumpels doch über alles mögliche, aber in den seltensten Fällen über meinen Glauben. Es ist gut, wenn man sich dafür explizit verabredet, zu einem bestimmten Termin und besser noch mehrmals, damit man zwischendurch nachdenken kann über das gesprochene und sich dann wieder trifft. "Glaubenskurs" hört sich vielleicht ein bisschen piefig an, ist aber sehr interessant und exotisch.
Ok, letztlich kommt es immer auf die Leute an, die sich treffen. Aber der Begriff Kurs ist nicht piefig. Er ist einfach sprachlich falsch. Bei einem Kurs gibt es Dozent•innen, die mich belehren. Und du beschreibst auch keinen Kurs, sondern ein Gespräch auf Augenhöhe. Ich kenne aber sehr „fromme“ Pfarrer, die den Begriff Glaubenskurs als Belehrung verstehen. Damit liegen sie sprachlich richtig. Ist aber nicht mein Ding.
Ich kann die Gedanken über einen Glaubenskurs nur unterstützen. So ein Angebot sollte in jedem Kirchenkreis, besser jeder Kirchengemeinde regelmäßig vorhanden sein. Schon klar, dass die personellen Ressourcen dafür derzeit nicht vorhanden sind. Aber geht es hier um Wünsche und Träume. Glaubenskurse, die z.B. regelmäßig für Konfi-Eltern angeboten werden, könnte ein Forum bieten, sich über viele Fragen informell auszutauschen.
Vielleicht liegt es irgendwo dazwischen? Ich finde hier wird gut beschrieben, was Glaubenskurse sein können für Leute, die sich neu oder wieder mit dem Glauben beschäftigen möchten: https://www.kurse-zum-glauben.de/
Ich glaube wir müssen das alles mal ein wenig sortieren. Es geht bei dieser Diskussion ja überhaupt nicht um den Glauben von einzelnen Menschen. Vielmehr diskutieren wir hier darüber, ob man einen gleich geschalteten Glauben im Gottesdienst in Form des Credos bekennen soll. Ein solche Form der Einheitlichkeit des Weges ist nicht mein Ding, denn der Weg jedes Menschen ist höchst verschieden.
Vielen Dank für den Link, das ist ein interessantes Format. Ich wünsche mir aber etwas, das näher an der Gemeinde dran ist. Ein ortsnaher Kurs, zu dem die Eltern zu Beginn des KU eingeladen werden, wäre persönlicher und könnte auch den Austausch zwischen Eltern und Kindern über den KU stärken.
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