Glaubensbekenntnis
Idee
Glaubensbekenntnis
Im Gottesdienst werde ich eingeladen, meinen Glauben in Form eines vorgefertigten Glaubensbekenntnisses zu sprechen.
Ich stelle mir vor, ein Mensch, dem diese Kirchensprache nicht vertraut ist, kommt in einen Gottesdienst. Alle bekennen dort ihren Glauben an die Jungfrauengeburt oder an eine Kirche, die angeblich heilig ist. Dieser Mensch wird denken, er wäre im falschen Film.
Es ist mein Vorschlag, diesen erklärungsbedürftigen Text nicht mehr im Gottesdienst zu sprechen.
Quelle Ich habe dieses Thema mit kritischen Theologinnen diskutiert. Außerdem fühle ich mich sehr fremd in einem Gottesdienst, in dem ich eine Glaubensformel sprechen soll, zu der ich sehr kritisch stehe.
Der Inhalt dieses Praxisbeispiels wurde am 08.11.2022 10:55 geändert. Änderungen ansehen...
Offen
Vielen Dank Lutz.
Dein Beitrag ist viel kommentiert worden - auch kontrovers. Du siehst: Du hast ein Thema getroffen, das viele berührt. Wir sind überzeugt davon, dass ein wichtiger Baustein für Veränderung das aufeinander- und voneinander Hören ist. Du hast mit Deinem Beitrag einen Kern des christlichen Glaubenslebens angesprochen - und damit andere zum Nachdenken angeregt. Vielen Dank dafür!
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Konversation mit Lutz Felbick
Ok, @innovator Du unterscheidest zwischen Christ*innen mit „rechtgläubigem“ Credo und solchen mit nicht „rechtgläubigem“ Credo. Zu letzteren zählst Du mich. Du verletzt mich mit diesem Schiedsspruch sehr! Ist Dir das klar? Woher nimmst Du (und einige andere) dieses Recht zur Deutungshoheit des „rechtmäßigen“ Glaubens? Waren die Jünger und die Urgemeinde, die dieses Credo noch nicht sprachen in Deinen Augen ebenfalls nicht rechtgläubig? In diesem Konzept von rechtem und nicht rechtem Glauben steckt doch ein elementarer Widerspruch. Die Gegenüberstellung von Rechtgläubigkeit und Modernität ist doch recht schräg. Merkst Du das? J. Chr. Edelmann hat bereits 1746 auf dieses Oroblem aufmerksam gemacht. Meinst du das mit der „modernen Zeit“? https://de.m.wikipedia.org/wiki/Johann_Christian_Edelmann
@lutz, da muss ein Missverständnis vorliegen: ich habe ja "rechtgläubig" in Gänsefüßchen gesetzt, um zu zeigen, dass es mit der Orthodoxie nicht so einfach ist. Ähnlich mit "modern" in Anführungszeichen; es ist nicht ausgemacht, was wahrhaft zeitgemäß ist in Glaubensdingen. - Im Übigen liegt meine Sympathie ja gerade bei denen, die versuchen, ihren gemeinsamen Glauben neu auszudrücken. Ich begrüße Innovation.
Ich rege an, dass es zwei Richtungen in unserer Kirche geben könnte: die einen Gemeinden, die lieber das Apostolicum sprechen und andere Gemeinden, die lieber ein landeskirchenweit entwickeltes aktuelles Credo sprechen möchten. Dann könnten sich die Menschen der passenden Gemeinde anschließen. Und der "Streit" hier würde sich auflösen.
@Innovator Inzwischen habe ich von den Entscheidern die Nachricht bekommen, dass man eine mir bislang nicht bekannte Spielregel eingeführt hat. Das führt noch meine Einschätzung zu einer Beendigung dieser Diskussion. Aus diesem Grunde verabschiede ich mich aus dem Zukunftsprozess. Von oben will man offensichtlich Diskussionen über das Credo nicht unterstützen, denn der Text des Credos scheint nicht so bedeutend zu sein. Ein Kirchenrechtler wird über die Vorstellung schmunzeln, es könne in einer Landeskirche ein eigenes Credo geben. Das Kirchenrecht geht von der sehr naiven und sachlich falschen theoretischen Vorstellung aus, dass der Glaube sämtlicher Christen auf der Welt einheitlich war und immer noch gleichgeschaltet ist. Meinen Beitrag zur Innovation soll man dann gerne in die Tonne hauen.
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