Glaubensbekenntnis
Idee
Glaubensbekenntnis
Im Gottesdienst werde ich eingeladen, meinen Glauben in Form eines vorgefertigten Glaubensbekenntnisses zu sprechen.
Ich stelle mir vor, ein Mensch, dem diese Kirchensprache nicht vertraut ist, kommt in einen Gottesdienst. Alle bekennen dort ihren Glauben an die Jungfrauengeburt oder an eine Kirche, die angeblich heilig ist. Dieser Mensch wird denken, er wäre im falschen Film.
Es ist mein Vorschlag, diesen erklärungsbedürftigen Text nicht mehr im Gottesdienst zu sprechen.
Quelle Ich habe dieses Thema mit kritischen Theologinnen diskutiert. Außerdem fühle ich mich sehr fremd in einem Gottesdienst, in dem ich eine Glaubensformel sprechen soll, zu der ich sehr kritisch stehe.
Der Inhalt dieses Praxisbeispiels wurde am 08.11.2022 10:55 geändert. Änderungen ansehen...
Offen
Vielen Dank Lutz.
Dein Beitrag ist viel kommentiert worden - auch kontrovers. Du siehst: Du hast ein Thema getroffen, das viele berührt. Wir sind überzeugt davon, dass ein wichtiger Baustein für Veränderung das aufeinander- und voneinander Hören ist. Du hast mit Deinem Beitrag einen Kern des christlichen Glaubenslebens angesprochen - und damit andere zum Nachdenken angeregt. Vielen Dank dafür!
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Konversation mit Torben
Ja, auf dieser Plattform bietet sich die Diskussion tatsächlich an.
Also inhaltlich: als Konfi hatte ich mir auch bei der Jungfrauengeburt gedacht: "Naja, geht ja nicht."
Jetzt denke ich: wenn Gott es tatsächlich schafft, meinen Körper aus winzigen Atomen zusammenzusetzen, die überdies die Überreste meiner Vorfahren sind, wenn die Atome beieinander bleiben, egal ob ich Zucker esse oder Spinat und wenn mein Körper dann (hoffentlich erst mit 85 Jahren) erwartungsgemäß den Geist aufgibt und meine Atome dann ein Schneeglöckchen bilden oder eine Tulpe oder was weiß ich; Wenn Gott SOWAS kann, dann ist eine Jungfrauengeburt nur ein "Fingerschnippen", oder?
Das ist ein Totschlagargument, mit dem man alles beweisen und alles widerlegen kann. In historischer Hinsicht scheint Deine Deutung falsch zu sein “Das Dogma der Jungfrauengeburt folgte also historisch und sachlogisch den gesamtkirchlichen Klärungen zur Christologie und Trinitätslehre” Wikipedia
Jungfrauengeburt ist also keine bewiesene biologische Tatsache, sondern einen von Menschen ausgedachtes Konstrukt. Es kommt in diesem Konstrukt also der Wille von sündigen Menschen und nicht der Wille des heiligen Gottes zum Ausdruck. Bonhoeffer hat darauf hingewiesen, dass dieses Konstrukt “nicht biblisch” ist. Bei Mt 1,1-17 werden bekanntlich die männlichen Vorfahren Jesu aufgezählt.
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