Die Herausforderung

Das alte Bild einer Pfarrperson, die für eine Kirchengemeinde zuständig ist, stößt an seine Grenzen. Es gibt viele neue Herausforderungen wie verstärkte regionale Zusammenarbeit, offene Stellen, gesellschaftliche Diskussionen um eine 4-Tage-Woche, das wachsende Bewusstsein um Mental Load, Partnerschaften, in denen doppelt verdient wird, Arbeitszeitverdichtung, „Feminisierung“ des Pfarrberufes (d.h. es gibt zunehmend mehr Pastorinnen) und neue Aufgabenbereiche. Das alles macht es notwendig, dass sich der Pfarrberuf ändert.

Folgende Fragen begleiten dieses Fokusprojekt:

  • Welche Arbeitsmodelle aus verschiedenen Arbeitsbereichen sowie aus anderen (europäischen) kirchlichen Kontexten können zu einer Schärfung des Pfarrberufes führen? 
  • Wie kann den gegenwärtigen Bedürfnissen von Pfarrpersonen Raum gegeben werden?
  • Welche Vorbilder gibt es bereits in der Kirchengeschichte?

Das Ziel

Im Jahr 2026 wird ein mehrwöchiges hybrides Seminar zum Thema „Pastorin/ Pastor – Mein Beruf“ angeboten, in dem Pfarrpersonen, Vikarinnen und Vikare, Theologiestudierende und Teams verschiedene Modelle kennenlernen und anhand von Modulen ihr eigenes Arbeits-Modell erarbeiten.

An wen richtet sich das Fokusprojekt?

Bei diesem Fokusprojekt können Pfarrpersonen, Leitungsgremien, ehrenamtliche Leitungspersonen, Vikarinnen und Vikare, Theologiestudierende, die die Arbeit im Pfarrberuf überdenken wollen, mitmachen.  


Der Weg

1. Kennenlernen von verschiedenen Arbeitsmodellen

In einem ersten Schritt steht das Kennenlernen von verschiedenen innerkirchlichen und außerkirchlichen Arbeitsmodellen im Mittelpunkt. Interessant sind zum Beispiel Jobsharing-Modelle aus der Wirtschaft und dem Non-Profit-Bereich.

Außerdem werden kirchliche Arbeitsmodelle in skandinavischen Ländern erkundet.  

2. Einholen von fachlichem Wissen über die Arbeitsmodelle

Nachdem ein Überblick zu verschiedenen Arbeitsmodellen entstanden ist, soll im zweiten Schritt fachliche Expertise eingeholt werden und dabei helfen, noch tiefer zu verstehen.

3. Auseinandersetzung mit New Work

Die Arbeitswelt verändert sich und die Kirche muss sich fragen, wie sie auf diese Veränderungen reagieren will. Welche Aspekte von New Work sind für die Kirche relevant und wie können sie umgesetzt werden?

In dem Zusammenhang ist auch die Auseinandersetzung mit der Frage danach interessant, welche Rolle Digitalisierung und KI für den Pfarrberuf spielen.

Auch die geplante Einführung des Terminstundenmodells in der hannoverschen Landeskirche wird in die Überlegungen in diesem Prozessschritt einfließen. 

4. Vernetzung mit weiteren landeskirchlichen Initiativen

Auch der landeskirchliche Prozess #Verkündigungsberufe2030 beschäftigt sich mit der Frage danach, wie die Arbeit im Pfarrberuf in Zukunft gut gelingen kann. Daher wird sich dieses Fokusthema mit dem Prozess vernetzen und dort zusammenarbeiten, wo es sinnvoll ist. 

Das Fokusthema Kirche und Familien verfolgt das Ziel einer kinder- und familienzentrierten Kirche. Es muss überlegt werden, welche Auswirkungen dieser Perspektivwechsel auf den Pfarrberuf hat. Eine Vernetzung mit diesem Fokusthema ist daher ebenfalls sinnvoll.

Erfahrungen aus dem Förderprogramm "Attraktives Gemeindebüro" werden die Arbeit dieses Fokusthemas ebenfalls bereichern.

5. Erarbeitung von Modellen und Modulen

Bis hierher wurde viel erforscht, gelernt, vernetzt und verstanden. Jetzt wird es konkret: Modelle und Module für zukünftiges Arbeiten im Pfarrberuf in der Landeskirche Hannovers werden hier erarbeitet.

6. Entwicklung eines Seminar-Modells

Das vorgenommene Ziel dieses Fokusthemas ist ein Seminarangebot mit dem Titel „Pastorin/ Pastor – Mein Beruf“. Im letzten Schritt erfolgt die Entwicklung dieses Seminars.