Kirche ist nicht nur ein Ort für Gottesdienste, sondern beruft sich auf einen tiefen Auftrag: Sie soll mitten im Alltag der Menschen stehen und sich an ihren Lebensrealitäten orientieren. Jesus selbst fragte: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ (Lk 18,41) und suchte den direkten Kontakt zu den Menschen, unabhängig von ihrem sozialen oder religiösen Hintergrund. Dieser Gedanke bleibt für die Kirche von heute relevant. Sie ist dazu berufen, sich an den Fragen, Hoffnungen und Herausforderungen der Menschen zu orientieren. Sie soll ein Ankünfungspunkt in der Stadt, im Dorf und den Stadtteilen sein und einen Ort für eine gerechte, soziale und lebenswerte Gesellschaft ermöglichen.

Sozialräume sind dabei so vielfältig wie die Menschen selbst. Kirche kann Brücken bauen, Räume schaffen und Menschen zusammenbringen und das ganz unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer Herkunft.

Doch das erfordert eine neue Haltung: Weg von einem kirchlichen Angebotsdenken hin zu echter Teilhabe. Nicht nur „Wir bieten etwas an“, sondern „Wir gestalten gemeinsam“. Das bedeutet, Menschen zu beteiligen, mit lokalen Initiativen und Vereinen zu kooperieren und die eigenen Ressourcen (Räume, Netzwerke, diakonische Angebote) für das Gemeinwohl einzusetzen. Dazu gehört auch, neue Wege zu gehen: Wie kann Kirche in sozialen Medien sichtbar sein? Wie können kirchliche Gebäude für das Gemeinwesen genutzt werden? Welche Finanzierungsmodelle unterstützen sozialraumorientierte Arbeit?

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